Ein hohes Startguthaben allein macht kein gutes Girokonto
- Feb.
- 24
Die Bereitschaft deutscher Bankkunden zum Wechsel des Girokontos ist traditionell gering. Deshalb versuchen Banken, potenzielle Kunden mit attraktiven Willkommensgeschenken für den Wechsel-Aufwand zu entschädigen. Analog zum Mobilfunkmarkt erhalten neue Kunden bei vielen Banken deshalb Startguthaben geschenkt – je nach Institut und Marktlage zwischen 25 und 100 Euro.
Die attraktiven Boni sollten bei der Suche nach einem günstigen Girokonto jedoch keinesfalls ausschlaggebend sein. Verbraucher sollten vielmehr auf das Preis-Leistungsverhältnis eines Kontos achten und es mit ihren persönlichen Belangen abgleichen. Es bringt wenig, wenn einige Wochen nach der Kontoeröffnung 50 Euro gutgeschrieben werden und dann jedes Jahr 100 oder 200 Euro für unnötige oder überteuerte Leistungen bezahlt werden müssen.
Ein ganz wichtiges Kriterium beim Kontowechsel ist die Grundgebühr. Während einige Banken Privatkunden 10 Euro im Monat in Rechnung stellen und in der Gebühr keinerlei weitergehende Leistungen enthalten sind, bieten andere Institute ein kostenfreies Girokonto, bei dem alle wesentlichen Buchungsposten (also Überweisungen, Daueraufträge und Lastschriften) bereits enthalten sind. Wichtig: Viele Banken knüpfen den Wegfall der Grundgebühr an bestimmte Bedingungen. Ein Mindestgehaltseingang kann ebenso erforderlich sein wie eine Mindesteinlage.
Ein sehr wichtiges Kriterium bei der Suche nach einem möglichst günstigen Girokonto ist die Bargeldversorgung. Nicht alle Banken bieten ihren Kunden Zugang zu einem flächendeckenden kostenfreien Automatennetz. Barverfügungen an fremden Automaten bare kosten bis zu 10 Euro je Vorgang und sollten die absolute Ausnahme bleiben. Gehört die Bank keinem großen Bankenverbund mit vielen kostenfreien Automaten an, sollte sie eine Kreditkarte ausstellen, die gebührenfreie Barabhebungen ermöglicht.
Verbraucher, die regelmäßig und in größerem Umfang den Dispositionskredit ihres Girokontos nutzen sollten auf möglichst günstige Zinskonditionen achten. Einige Banken stellen 14 oder 15 Prozent Zinsen im Jahr in Rechnung: Bei einem durchschnittlichen Negativsaldo von 3.000 Euro belaufen sich die Finanzierungskosten dann schnell auf einige hundert Euro. Dispo-Dauernutzer fahren am besten bei Banken, die sich mit 6 bis 8 Prozent Sollzins im Jahr begnügen.