Bausparen

Als der Pastor Friedrich von Bodelschwingh 1885 die „Bausparkasse für Jedermann“ gründete, konnte er nicht ahnen, dass dies der Anfang einer Erfolgsgeschichte sein würde. Rund 130 Jahre danach hat sich daraus ein wichtiger Eckstein der Immobilienfinanzierung entwickelt. Bausparen ist das Zauberwort, das die Idee von Bodelschwingh aufgenommen und sie für die heutigen Bedürfnisse der künftigen Immobilienbesitzer angepasst hat. Heute gibt es eine ganze Reihe von Bausparkassen, die sich ausschließlich auf die Finanzierung von Immobilien mit sogenannten Bausparverträgen spezialisiert haben. Überschlägig gibt es mehr als 100 verschiedene Tarife, aus denen der Bauherr bei den am Markt befindlichen Bausparkassen wählen kann. Rechnet man die Wohn-Riester-Verträge noch dazu, sind es noch deutlich mehr.

So funktioniert Bausparen
Der Bausparer plant mit einem definierten Zeithorizont den Bau oder Kauf einer Immobilie. Die benötigte Kaufsumme wird durch Eigenmittel sowie durch einen Bausparvertrag finanziert. Wenn beispielsweise eine Summe von 100.000 Euro benötigt wird, wird ein Bausparvertrag mit genau dieser Summe abgeschlossen. Nun beginnt die Ansparphase, in der vom Bausparer monatlich zwischen 3 und 10 Promille der festgelegten Bausparsumme angespart werden. Wenn ein bestimmter Prozentsatz dieser Summe – je nach Bausparkasse sind dies 40 oder 50 % – angespart sind und ein bestimmter Zeitraum verstrichen ist, hat der Bausparer das Recht, sich die im Bausparvertrag vereinbarte Summe auszahlen zu lassen. Die zur Verfügung stehende Summe setzt sich zusammen aus der Summe der Sparbeiträge, der Guthabenverzinsung und der Wohnungsbauprämie. Bevor es zur Auszahlung kommt, prüft die Bausparkasse, ob die nötigen Voraussetzungen zur Auszahlung erfüllt sind. Dafür vergibt die Bausparkasse für jeden Bausparvertrag eine Bewertungszahl. Diese entsteht auf Basis der Bausparsumme und Spardauer. Sobald der angesparte Betrag einen bestimmten Wert erreicht hat und eine Mindestanlagezeit erreicht ist, berechtigt die Bewertungszahl zur Auszahlung der Bausparsumme. Mit der Mindestanlagezeit verhindern die Bausparkassen, dass jemand eine größere Summe in den Bausparvertrag einzahlt und sich dann unmittelbar die Bausparsumme auszahlen lässt, um von den günstigen Zinsen zu profitieren. Dies würde dem Prinzip der Bausparkassen widersprechen, das da lautet: Viele Bausparer sparen über einen längeren Zeitraum gemeinsam Geld an. Damit können sie ihr Sparziel schneller erreichen. Nach der Auszahlung beginnt die Rückzahlungsphase. Dabei steht der Zinssatz schon beim Vertragsabschluss fest, wobei er für die gesamte Laufzeit des Darlehens gilt. Die Höhe und Dauer der Tilgung stehen ebenfalls schon beim Vertragsabschluss fest.

Bausparen als Geldanlage
Der Bausparvertrag muss nicht zwingend zur Finanzierung einer Immobilie eingesetzt werden. Manche Sparer nutzen das Bausparen als Wertanlage. Sie wollen von den garantierten Guthabenzinsen profitieren. Für sie ist der Bausparvertrag ein reines Renditeobjekt. Allerdings gibt es sicherlich andere Formen der Vermögensplanung, die eine höhere Rendite erreichen bei einer ähnlichen Sicherheit.

Die Konditionen eines Bausparvertrags
Wenn der Bausparvertrag der Immobilienfinanzierung dient, sind einige wichtige Fragen vor dem Vertragsabschluss zu klären. Zum Beispiel muss geklärt werden, wie schnell der Bausparvertrag zuteilungsreif sein soll, also wie schnell der Bausparer über die Bausparsumme verfügen will. Wenn das Geld schnell benötigt wird, bedeutet das auch eine hohe Rückzahlungsrate. Hat der Sparer dagegen mehr Zeit bis zur Auszahlung, wird das von der Bausparkasse mit einem niedrigen Darlehenszins belohnt. Der große Vorteil beim Bausparen ist eindeutig, dass der Bausparer schon heute genau weiß, wie hoch der Zinssatz sein wird, wenn die Bausparsumme ausgezahlt wird.

2 Responses so far.

  1. Lehrreiche und unterhaltsame Beitr

  2. Kann man drueber streiten. Die einen sehen es so – andere wieder anders. Man wird es niemals allen zugleich recht machen koennen. Aber die Beitraege dazu finde ich hier echt Klasse. Wenigstens mal eine Seite die zu dem Thema etwas leicht Lesbares zum Vorschein bringt. Habe sie deshalb auch gleich mal in meinen Favoriten abgespeichert.

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