Häufige Gründe für eine Berufsunfähigkeit

Statistiken zur Folge wird jeder vierte deutsche Arbeitnehmer im Verlauf des Berufslebens berufsunfähig. Dabei sind keineswegs ausschließlich Menschen betroffen, die einer körperlich belastenden oder gar risikoreichen Tätigkeit nachgehen. Berufsunfähigkeit kann jeden treffen, da die Ursachen in den meisten Fällen außerhalb des beruflichen Umfelds zu finden sind. Was aber sind häufige Gründe für eine Berufsunfähigkeit und was sollte man in diesem Zusammenhang wissen?

Wann gilt man als berufsunfähig?

Berufsunfähig ist jemand, der seinen zuletzt ausgeführten Beruf aufgrund von Krankheit, Körperverletzung oder einem nicht dem Alter entsprechenden körperlichen oder geistigen Verfall, ganz oder teilweise auf Dauer nicht mehr ausüben kann. Nach der Definition gilt schon jemand, der seinen aktuellen Job für mindestens sechs Monate nur zu 50 % ausüben kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob man prinzipiell einen anderen Job ausüben könnte.

Am häufigsten sind psychische Erkrankungen Ursache für eine Berufsunfähigkeit

Die Ursachen und Gründe für eine Berufsunfähigkeit sind enorm vielfältig. Neben plötzlich und unerwartet eintretenden Krankheitsereignissen oder Unfällen können auch langsam verlaufende Krankheiten zu einem allmählichen Verlust der Arbeitsfähigkeit führen. Zieht man die Daten aus unterschiedlichen Statistiken zum Thema heran, zeichnet sich ein eindeutiger Trend ab:

  • Schon seit einiger Zeit ist die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit eine psychische Erkrankung oder eine Erkrankung der Nerven, in den meisten Fällen sind es Depressionen. Diesen Erkrankungen kann jedoch auch vorgebeugt werden, indem Arbeitgeber ihren Mitarbeitern sinnstiftende Tätigkeiten geben und sich beispielsweise auch Feedback von Angestellten in Form von Mitarbeitergesprächen einholen. Auch andere Beschwerden, die nicht organischer Natur sind, etwa Stress bis hin zum Burnout, können in allen Berufen auftreten und führen die Ursachen für Berufsunfähigkeit an.
  • Zu den zweithäufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit zählen Erkrankungen des Skeletts sowie des Bewegungsapparates, in vielen Fällen an der Wirbelsäule. Nicht nur handwerkliche Berufe oder Pflegeberufe sind davon betroffen, auch Menschen, die viel Arbeit in einer Zwangshaltung verrichten, leiden oft an entsprechenden Krankheitsbildern.
  • Den dritthäufigsten Grund für Berufsunfähigkeit stellen Krebserkrankungen dar, dicht gefolgt von Erkrankungen, die das Herz-Kreislaufsystem betreffen. Auch hier sind potenziell alle Berufsgruppen betroffen.

Unfälle sind in der Gesamtstatistik nur selten der Grund dafür, dass eine Person berufsunfähig wird.

Psychische Erkrankungen (34 %)

Unter dem Oberbegriff psychische Erkrankungen werden eine ganze Reihe von Leiden zusammengefasst, von Depressionen über Angst- und Zwangsstörungen, bis hin zu Suchterkrankungen. Allgemein ist in den vergangenen Jahren eine deutliche Zunahme entsprechender Erkrankungen zu beobachten, auch als Ursachen für eine Berufsunfähigkeit.

In den vergangenen 10 Jahren haben sich die Fälle, in denen Menschen aufgrund von psychischen Erkrankungen berufsunfähig wurden, fast verdoppelt, was insbesondere auf zwei Faktoren zurückzuführen ist. Zum einen sind entsprechend Erkrankungen heute kein Tabuthema mehr, wodurch mehr Menschen sich professionelle Hilfe suchen. Zum anderen diagnostizieren Ärzte psychische Erkrankungen heute auch häufiger, als es noch vor ein paar Jahren der Fall gewesen ist.

Erkrankungen des Skeletts und des Bewegungsapparates (20 %)

Altersbedingte Verschleißerscheinungen sind eher selten der Grund für eine Berufsunfähigkeit, seltsamerweise leiden vornehmlich jüngere Menschen an Rückenproblemen oder ähnlichen Leiden des Bewegungsapparats. In vielen Fällen sind entsprechende Erkrankungen auch auf falsches Sitzen zurückzuführen, wer viel Zeit am Schreibtisch oder mit anderen sitzenden Tätigkeiten verbringt, sollte sich diesbezüglich über korrektes Sitzen und Ausgleichsübungen informieren. Weiterhin sind auch Übergewicht oder mangelnde Bewegung häufige Ursachen für Erkrankungen des Bewegungsapparats.

Krebserkrankungen (15 %) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (17 %)

Zwar leben die Menschen im Schnitt immer gesünder als noch vor einigen Jahrzehnten, dennoch nehmen Krebserkrankungen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems seit Jahren kontinuierlich zu. Ein Grund dafür ist sicherlich die gestiegene Lebenserwartung, je älter Menschen werden, desto größer sind die Chancen zu erkranken. Als Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen lassen sich Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht ausmachen, ausgelöst durch Stress, Bewegungsmangel oder auch Rauchen und erhöhter Alkoholkonsum.

Sinnvoller Schutz: Berufsunfähigkeitsversicherung

Wie man sieht, kann eine Berufsunfähigkeit jeden treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder dem ausgeübten Beruf. Um sich diesbezüglich bestmöglich abzusichern, empfiehlt sich eine auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmte Berufsunfähigkeitsversicherung. Denn die staatlichen Leistungen einer Erwerbsminderungsrente können erst dann beansprucht werden, wenn es in keinem Beruf mehr möglich ist, länger als drei Stunden pro Tag zu arbeiten und reichen bei weitem nicht aus, um seinen Lebensstandard wie gewohnt zu erhalten.

Mit einer Berufsunfähigkeitsrente lassen sich die finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit abfedern. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Versicherung bestmöglich zu den individuellen Bedingungen passt. Neben einer ausreichenden Rentenhöhe ist vor allem auf die Versicherungs- und Leistungsdauer zu achten. Auch die Beitragsdynamik, etwaige Anpassungsmöglichkeiten und rückwirkende Leistungen sollten bei der Vertragsgestaltung berücksichtigt werden.

Fazit

Kein Erwerbstätiger kann sich zu 100 Prozent vor einer Erkrankung schützen, die im Zweifel zu einer Berufsunfähigkeit führt. Mit einer passenden, auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmten Berufsunfähigkeitsversicherung kann man sich vor den finanziellen Folgen eines Verdienstausfalls bei Berufsunfähigkeit schützen.

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